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║ Schizophrener USB-Stick                                             ║
║ Donnerstag, 20. Oktober 2011, 13:21                   errorpriester ║
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Also sowas ist mir noch nicht untergekommen.

Da hat jemand einen Werbe-USB-Stick von einer Messe mitgebracht und sich gewundert, warum er denn die einzige kleine PDF-Werbprospektdatei darauf nicht löschen und, was viel schlimmer ist, nichts anderes raufkopieren kann. Da sowohl an als auch in dem Stick kein Schreibschutzschalter zu finden war musste es sich also um ein per Software lösbares Problem handeln. Mein Ehrgeiz war also geweckt.

Tatsächlich schien die Schreibsperre auf recht tiefer Ebene gesetzt zu sein, ein "low-level-format" mit dd if=/dev/zero of=/dev/sdb bs=512 count=1024 kam ich jedenfalls nicht weiter, ebensowenig konnte ich irgendetwas mit der Partitionstabelle anstellen. Nagut.

Ich habe dann rausgefunden, daß es von einigen USB-Stick-zusammenbauern so recovery-tools gibt. lsusb hat mir verraten, daß dieser Stick von Transcent zusammengeschraubt (hehe, geschraubt... *prust*) wurde und der Controller von Alcor Micro ist. Nungut. Bei Transcent gab es so ein recovery-tool. Natürlich wieder nur für Windoze. Grml. Aber zum Glück ist auf der Kiste hier noch 'n XP auf der anderen Partition.

Das Recovery-Tool hat dann auch den Stick als akzeptabel eingestuft. Man musste ihm allerdings sagen, wie groß das Teil ist. Dank gparted wusste ich ja, daß es sich um einen 1GB-Stick handelt.

Das Recovery-Tool hat dann aber nach kurzer Zeit rumgejammert, daß das nicht stimmt und daß es ein 4GB-Stick sei. (WTF?! Hallo? Wenn Du das eh rauskriegst, warum zum Henker fragst Du mich dann vorher?) Nagut, auf 4GB gestellt, dann lief das Tool auch durch. Fast. Beim abschließenden Formatieren kam es dann zu einem Fehler. Irgendeinem. Ex0815 oder so. Irgendwas typisch eindeutiges halt :) aber soll mich nicht stören. Formatieren ging dann ja auch mit Bordmitteln.

Witzigerweise war der Stick nun ganz eindeutig ein 2GB-Stick. Na meinetwegen. Also auf FAT formatiert, und testweise Daten kopiert.

Nach so rund nem halben GB brach der Kopiervorgang dann ab, mit dem Hinweis der Datenträger sei Schreibgeschützt. Löschen und Formatieren ging dann ebensowenig (Ich möge doch bitte den Schreibschutz von der Diskette entfernen. Wo soll ich bitte 2011 noch eine Diskette herkriegen?)

*seufz*. Ist der Stick also nur einer mit 512 MB in Wirklichkeit? Recovery-Tool anschmeißen, 4GB auswählen Start klicken, Fehlermeldung quittieren. Wieder das andere Betriebssystem starten (ja, ein richtiges Partionierungswerkzeug unter Windows hätte es auch getan, aber sowas hab' ich nicht) mit gparted eine Primäre 512MB-FAT-Partion erstellen (auf dem angeblichen 2GB-Datenträger) und wieder testkopieren.

Selbes spiel. Bis Anschlag geht alles gut, Kopiervorgang wird mit "Datenträger voll" abgebrochen - wie es soll. Aber anschließend lässt sich wieder nichts mehr löschen, wegen Schreibschutz.

GNAAA.

Wieder Windows an, Recovery, Bla. Nochmal mit Windows auf 2GB FAT formatiert, testkopieren ging bis knapp 400 MB gut. Dann war wieder Essig. Seltsame Hardware. Sowas hab' ich noch nicht erlebt.

Ein schreibgeschützter 1-GB-Werbe-Stick, der vom Recovery-tool als 4 GB gemeldet wird, hinterher 2 GB groß ist und nur bis nichtmal n halben GB beschreibbar ist.

In Anbetracht der aktuellen Preislage von Sticks in der Größenordnung hab' ich das Teil dann entsorgt. Aber als Werbemaßnahme für die Firma hat das Ding komplett versagt. Eher das Gegenteil ist der Fall. Das ist wie ein leerer Werbekugelschreiber.